Nadia: The Secret of Blue Water  

Titel (+alt.) Nadia: The Secret of Blue Water
Fushigi no Umi no Nadia
Die Macht des Zaubersteins
Nadia of the Mysterious Seas
Episodenanzahl 38
Kategorie TV
Genre Adventure, SciFi
Erscheinungsjahr 1989
Studio Gainax
Regisseur Hideaki Anno
Chara Designer Sadamoto Yoshiyuki
cel Info cels
Guu-rating

Beschreibung

Wir befinden uns Ende des 19ten Jahrhunderts auf der Pariser Weltausstellung. Der Junge Erfinder Jean ist mit seinem Onkel nach Paris gekommen, um an einem Flugwettbewerb teilzunehmen. Jean rechnet sich große Chancen aus, mit seinem selbstgebauten Gleiter den Wettbewerb zu gewinnen. Als er noch dabei ist, letzte Überprüfungen am Gleiter vorzunehmen, fährt ein dunkelhäutiges Mädchen auf einem Fahrrad mit einem Löwenbaby vorbei, in das sich Jean sofort total verknallt. Von den Flügeln des Amor getragen folgt er ihr sofort in Richtung Eifelturm, und versucht das was man in unserer modernen Zeit wohl "anbaggern" nennen würde. Leider zeigt nicht nur das kleine Löwenbaby die Krallen, sondern auch Nadia, wie das Mädchen heißt, ist alles andere als beeindruckt, doch hat Jean erstmal keine Gelegenheit weiter "am Ball zu bleiben", da sogleich ein finsteres Trio mit ihrer rothaarigen Chefin Grandis auftaucht, das wahnsinnig gerne den blauen Stein besitzen würde, den Nadia als Halskette umgebunden hat. Diese ist von den Pistolen, die ihr die drei vor die Nase halten nicht sonderlich beeindruckt und verabschiedet sich mit einer akrobatischen Darbietung und einem saftigen Tritt von der Bildfläche. So schnell gibt Jean allerdings nicht auf, und da er ja nicht auf den Kopf gefallen ist, erkennt er sofort, dass Nadia so eine Akrobatik nur vom Zirkus gelernt haben kann. Und tatsächlich trifft er sie auch dort wieder. Doch auch Grandis und ihre Helfer sind nicht die typischen dummen Bösewichte, sondern ebenfalls mit Kombinationsgabe gesegnet und setzen noch einen drauf indem sie schnurstracks zum Direktor marschieren und ihm Nadia abkaufen, die eine Waise ist und die der Direktor nur aufgenommen hatte. Jean kann das natürlich nicht zulassen und rettet Nadia unter vollem Einsatzes seines Lebens aus den Klauen der Ganoven (und auch aus den Klauen ihres seltsamen Gefährtes, das sowohl zu Land, als auch zu Wasser und in der Luft das passende Equipment besitzt.) Unglücklicherweise wird dabei sein schöner Gleiter schrottreif gemacht und die Verfolgungsjagd endet in der Seine... für beide Gruppen! 

Nadia ist zuerst einmal verzweifelt, weil sie nicht weiß, wie es jetzt mit ihr weitergehen soll, so dass Jean einfach beschließt, sie mit nach Hause zu nehmen. Da seine Mutter gestorben, und sein Vater auf See verschollen ist, lebt er mit seinem Onkel und seiner Tante zusammen, die allerdings ganz und gar nicht damit einverstanden ist, Nadia und das Löwenbaby King bei sich aufzunehmen. Doch Jean hat schon eine andere Idee. Schließlich hat der nicht nur einen Gleiter gebaut, sondern auch schon ein richtiges Flugzeug mit Motor erfunden, dem er sogar zutraut, das Mittelmeer zu überqueren und nach Afrika zu gelangen, wo Nadia wahrscheinlich geboren ist und gerne wieder zurückkehren würde. Als dann auch noch Grandis und ihre Begleiter bei Jean auftauchen, bleibt den beiden nichts anderes übrig, als den Flug zu wagen, und somit dem verrückten Trio zu entkommen. Es kommt wie es kommen muss, das Flugzeug stürzt ab und die beiden geraten in Seenot, bis sie ein Kriegschiff an Bord nimmt, das auf der Jagd nach Seeungeheuern ist, die laut Gerüchten schon viele Schiffe zum Sinken gebracht haben, unter anderem auch das von Jeans Vater. Es dauert nicht lange, da treffen sie gleich auf zwei von der Sorte und versuchen sie zu töten. Doch die Ungeheuer sind von den Kanonen des Kriegschiffs wenig begeistert und eines der beiden geht alsbald zum Angriff über. Das Schiff wird schwer beschädigt und Nadia und Jean sowie sein Flugzeug werden beim Angriff von Bord gespült und geraten abermals in Seenot.
Auch dieses mal haben die Kinder Glück, und werden aus ihrer Not gerettet, doch zu ihrer größten Erstaunung ist eines der Ungeheuer der Retter, und was noch unvorstellbarer ist, dieses Ungeheuer entpuppt sich als ein riesiges Unterseeboot, die Nautilus, auf dem Captain Nemo das Kommando besitzt. 

Während Jean total begeistert von dem "Wunderwerk der Technik" ist, ist Nadia gegenüber dem Captain sehr misstrauisch und auch heilfroh, als beide mit Jeans Flugzeug, das von der Besatzung wieder repariert und vollgetankt wurde, wieder von Bord gehen können. Sie gelangen nun auf eine Insel, auf der sie sogleich vom Himmel geschossen werden. Wie sie später aus eigenen Beobachtungen und von einem kleinen Mädchen, deren Eltern Opfer skrupelloser Soldaten geworden sind, erfahren, hat sich auf dieser Insel eine Organisation, die sich selbst Neu Atlantis nennt, breitgemacht, die wie die Nautilus über große Technik verfügt, und die ursprünglichen Bewohner der Insel zur Arbeit im Bergwerk zwingt. Von Besuchern von außerhalb sind die natürlich nicht sonderlich begeistert, was auch Grandis und ihre Helfer feststellen müssen, die sich auf der Jagd nach dem blauen Stein ebenfalls hierher verirrt haben und sogleich von der Organisation gefangengenommen werden. Der Führer der Organisation Gargoyle scheint Nadia zu kennen, und ebenfalls ganz wild auf den blauen Stein zu sein. Für die Beiden und das kleine Mädchen beginnt nun ein Kampf ums Überleben und für den Zuschauer stellen sich viele Fragen. Was ist das Geheimnis des blauen Steins? Wer verbirgt sich hinter Neu Atlantis? Welche Absicht besitzen sie und welche Rolle spielt Nadia und die Nautilus in dem Ganzen?

     
Besonderheiten des Anime (u.a. Grafik, Musik etc.)

Für damalige Verhältnisse ist die Grafik auf einen hohen Standard. Auch schon für Nadia legte Sadamoto ein detailliertes Charadesign vor, das allen Anhängern von NGE oder Furikuri schon bekannt sein dürfte. Und das ist weiß Gott alles andere als schlecht. Die Hintergründe sind zwar nicht ganz so detailliert wie in Eva aber auch schon auf beachtlichem Niveau. 
Die Animationen der Figuren sind hervorragend gelungen, allein die Explosionen, die in der Serie auftreten sind inzwischen teilweise überholt und etwas zu unspektakulär.

In der Serie ist die musikalische Untermalung sowohl der bgms, als auch der Vokals sehr gelungen. Unter den bgms sind einige Ohrwürmer und die zugehörige Stimmung wird meisterhaft vermittelt. Was die Vocals angeht, so sind in der Serie selbst recht viele Songs vorhanden, von denen die meisten sofort ins Ohr gehen. 
Es gibt sogar eine Folge, in der die einzelnen Sejyus selbst verschiedene Lieder singen was total genial rüberkommt.

 
 
persönliche Meinung (Shaolan)

Insgesamt würde ich die Serie als einen enorm gut gemachten Vorreiter von Evangelion bezeichnen. Sowohl der Sound, die Grafik, als auch die Thematik, haben mit Evangelion sehr viele Ähnlichkeiten, sind zwar noch nicht ganz so gut ausgereift, wie in Eva aber für sich betrachtet auch eine absolut kultige Serie, die jeden Jule Verne oder Atlantis Fan spätestens ab der fünften Folge in den Bann ziehen dürfte. Guter Humor und eine spannende Story voller Geheimnisse bilden eine aufregende Einheit. 

Der einzig negative Punkt, ist dass einige Folgen doch zu stark von der Haupthandlung ablenken und diese nicht voranbringen, sondern sich eher etwas hinziehen, als hätte man mit allen Mitteln versucht, 38 Folgen zusammenzubringen, ist dies aber in Anbetracht der super durchkonstruierten Story durchaus zu verzeihen. Wem die Kombination aus Fantasie, Komik und Ethik in Evangelion gefallen hat, und noch eine Portion Slapstick recht ist, dem kann ich die Serie nur wärmstens ans Herz legen.

Zur Version auf RTL2 muss ich allerdings noch scharf kritisieren, dass einige Folgen stark geschnitten wurden, wenn es zum Bespiel um anstößige Szenen ging, wenn Nadia ein bisschen mehr von ihrem Körper zeigte, oder wenn blutige Szenen auftraten. Der Fakt, dass es in den letzten Folgen ziemlich heiß hergeht, beschert uns dann auch die Tatsache, dass so viel rausgeschnitten wurde, dass sogar die Handlung selbst ziemlich stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Man weiß ja teilweise nicht mal wer hier wen erschießt
.

persönliche Meinung (Ta-kun)
Noch bevor Studio Gainax für die meisten deutschen Anime Fans ein Begriff war, hatten wir hierzulande schon das Glück, "Nadia - the secret of Blue Water" im deutschen Fernsehen sehen zu können. Damals hatte die Serie unter dem Titel "Die Macht des Zaubersteins" eigentlich recht wenig Erfolg und wurde nach der zweiten Wiederholung wieder aus dem Programm gekickt.

Nach dem großen Erfolg von NGE, wurde die Serie wieder ins Programm genommen, doch hatten auf Grund exzessiver Schnitte, wohl nur wenige Leute ihre Freude daran.
 
 
 


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