Kino's Journey  

Titel (+alt.) Kino no tabi - The Beautiful World
Kino's Journey
Episodenanzahl 13 +ep0 +movie
Kategorie TV / movie
Genre Adventure, Drama
Erscheinungsjahr 2003
Studio Genco
Regisseur Nakamura Ryutaro
Autor Shigusawa Keiichi
cel Info CG
Guu-rating

Beschreibung

Kino ist ein Reisender, der auf seinem sprechenden Motorrad namens Hermes die Welt entdeckt. Dabei gilt der Grundsatz, dass man in jedem Land, welches man besucht, jeweils sich nur drei Tage aufhält. Diese Zeit muss genügen um das jeweilige Land mit seiner Kultur, Geschichte und Gepflogenheiten kennenzulernen. Trotz allem ist er eben ein Reisender und längere Aufenthalte würden nur dazu führen, dass er nicht so viele Länder besuchen könnte wie er gerne möchte, darüber hinaus könnte es ihn dazu verleiten sich für immer nieder zu lassen.

Manchmal erweist sich ein auf den ersten Blick friedvolles und schönes Land nur als Trug und offenbart unter seiner schillernden Fassade menschliches Leid und Abgründe.
Dabei sind die diversen Länder oft verschiedener wie es kaum sein könnte. So wird in einem Land sämtliche Arbeit nur von Maschinen verrichtet, während im nächsten Land man sich auf den Weltuntergang vorbereitet. Mit all diesen verschiedenen, teils gefährlichen Lebensweisen und Traditionen sieht sich Kino konfrontiert, der trotz allem nur ein Besucher ist, der lediglich vorbeireist, nur ein Beobachter sein kann und darf. 
Er erfährt die jeweiligen Schicksale und teils Tragödien zwar aus nächster Nähe, doch ist er eben auch kein Gott, sondern auch nur ein Mensch.

Kinos Vergangenheit bleibt dabei am Beginn der Serie zunächst im Dunkeln, doch ist dieser auch eine Episode gewidmet, in der einem gleich zum Anfang die Schuppen von den Augen fallen werden.

     
Besonderheiten des Anime (u.a. Grafik, Musik etc.)

Die Episoden erinnern an Kurzgeschichten die zwar eine großen gemeinsamen Rahmen haben, aber jede für sich genommen ebenso abgeschlossen wie klug durchdacht ist.
Kino's Journey ist dabei keine leichte Anime Kost für zwischendurch, denn die Abgründe menschlichen Verhaltens bekommt Kino nur zu oft vorgeführt.

Doch hält dies Kino nicht von seinen Reisen ab. -The world is not beautiful; And that, in a way, lends it a sort of beauty.- Dieser Leitsatz gilt dabei für den kompletten Anime und durchzieht selbigen wie ein roter Faden!
Regisseurs Ryutaro Nakamuras cleverer Erzählstil, den man spätestens seit dem Anime Serial Experiments Lain ('98) kennt, bereichert diesen Anime ebenfalls sehr.

Dabei ist die Grafik sowie Hintergründe eher schlicht gehalten, das Hauptaugenmerk liegt auf der zu vermittelnden Botschaft der jeweiligen Geschichte. Diese sind durchgehend von anspruchsvollem Niveau und geben einem das Gefühl, dass man sich mit der Story-Konstruktion sehr viel Mühe gegeben hat.

Soundmäßig ist vor allem das Intro Vocal "All the Way" von Mikuni Shimokawa ein Stück, das man sich gerne immer wieder anhören wird, auch ansonsten unterstreichen gekonnt eingesetzte Musikstücke die jeweilige Szenerie.

Drei Sachen seien angemerkt, wenn man Kino's Journey komplett genießen möchte:
Die Serie ist vor dem Kinokurzfilm "Life goes on" anzusehen. Auch wenn der Kinofilm zeitlich vor 90% der Episoden spielt, würden einige Sachen vorweggenommen werden, die erst während der Serie ans Tageslicht kommen. Dabei ist der Kinofilm eher kurz, und grafisch sind höchstens die Hintergründe etwas detaillierte als in der Serie. Trotzdem gibt er weitere wichtige Einblicke in Kino's Wesen.

Es existiert desweiteren eine Episode 0 - "The Tower Country", die jedoch nicht auf dem DVD release mit erschienen ist. Für das Serienverständnis ist sie zwar zu vernachlässigen, doch ist es eben eine weitere nette Kurzgeschichte, die aus welchen Gründen auch immer, nicht herausgebracht wurde, aber den anderen Episoden in keiner Weise unterlegen ist.

Schließlich wird man durch die komplette TV Serie hindurch ständig sogenannte Scanlines feststellen. Diese sind in actionreichen Szenen weniger erkennbar, als in ruhigen Situationen, aber vor allem in großflächigen Bereichen sind sie sehr deutlich wahrnehmbar. Bevor man aber nun denkt, dass hier der Videotransfer total vermurkst wurde, kann ich hier Entwarnung geben. Dieses eine mal sind Scanlines nichts Schlechtes, sondern wurden vom
Regisseur absichtlich als bildliches Stilmittel eingesetzt! 
Zugegebenermaßen dies ist sicher nicht jedermanns Sache und anfangs ist es vielleicht etwas ungewohnt, doch das Stilmittel erfüllt tatsächlich seinen Zweck und verleiht dem Anime einen besonderen Charme, der die ganze Erzählweise und Dramaturgie unterstreicht.

 
 
persönliche Meinung (Ta-kun)
Kino's Journey hat mir persönlich sehr viel gegeben, ich war sehr bewegt von den einzelnen Geschichten und habe seit langem keinen so gut konstruierten Anime mehr gesehen. 
Was ich aber teils hörte, wenn ich den Anime empfehle sind Vorbehalte gegenüber Hermes. Ein sprechendes Motorrad? Bitte? So ein Blödsinn! Dabei wirkt es von Beginn der Serie an überhaupt nicht blöd, fehlplaziert oder lächerlich. Kino hat auf seiner Reise nur Hermes als Begleiter und diese teils aus der Sicht des Motorrads miterlebt wirkt intensiver und lässt vieles erzähltechnisch zu, was sonst nur schwer vermittelbar gewesen wäre.
persönliche Meinung (Shaolan)
Steigen sie ein in die wundervolle Welt von Kino, wo jeder Besuch einer Stadt ein neues aufregendes Erlebnis ist! Lernen sie wundervolle Orte und Menschen kennen und sehen sie auch die Welten und Geister, die dahinter liegen! Aber Anfassen verboten!
Ein mysteriöser Betrachter, von dem man nie so viel weiß, wie man glaubt zu wissen, ein interessantes Konzept, leiser Humor und ein Motorrad, das all zu oft kritisch die menschliche Natur hinterfragt werden sie auf ihren Weg begleiten.
Nehmen sie sich drei Tage Zeit, und genießen sie Kino's Journey. 
 
 


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