Die letzten Glühwürmchen  

Titel (+alt.) Die letzten Glühwürmchen
Hotaru no Haka
Grave of the Fireflies
Tombstone for Fireflies
Episodenanzahl -
Kategorie movie
Genre Antikriegsfilm, Drama
Erscheinungsjahr 1988
Studio Studio Ghibli
Regisseur Isao Takahata
cel Info cels
Guu-rating

Beschreibung

Wir befinden uns an einem Bahnhof während des zweiten Weltkrieges. An allen Ecken sitzen ausgehungerte Kinder. Niemanden kümmert es, dass gerade in diesem Augenblick wieder eines der Kinder an Hunger stirbt. Seine Schwester wartet schon auf ihn, freut sich über die Bonbondose, die er bei sich hat und beide reisen von Glühwürmchen begleitet in eine bessere Welt.

Der Film beginnt, wie unschwer an eben beschriebener Szene zu erkennen ist, mit dem Tod des Hauptcharakers Seita und zeigt uns schon am Anfang die traurige Wahrheit, nämlich, dass sowohl seine Schwester Setsuko, als auch er selbst den Krieg nicht überleben werden.

Die restliche Zeit über bemüht sich der Film uns näherzubringen, wie es zu diesem schlimmen Ausgang kommen konnte.

Während eines Flugangriffes stirbt die Mutter der beiden Kinder, und da ihr Vater bei der Marine im Einsatz ist, müssen sie von der Tante aufgenommen werden. Der ältere Bruder Seita entschließt sich dazu, seiner Schwester nichts vom Tod der Mutter zu verraten und lässt von dem Zeitpunkt an nichts unversucht, Setsuko aufzuheitern und ihr trotz allem eine angenehme Zeit zu bereiten. Der Tante ist es natürlich nicht recht, dass sie jetzt auch noch die beiden Kinder im Haus hat, schließlich ist das Geld und die Nahrung während des Krieges sehr knapp, und da kann man es sich nicht gut leisten, noch zwei Münder durchfüttern zu müssen, so dass es die Tante den Beiden nach einiger Zeit immer deutlicher spüren lässt, dass sie ihr zu lästig sind. Als die Tante schließlich nicht mehr länger dulden will, dass sich Seita nur um seine Schwester kümmert, aber keine Anstalten macht, Geld oder Essen zu verdienen, erzählt sie schließlich dem Mädchen vom Tod ihrer Mutter. Seita ist darüber verärgert, verlässt mit Setsuko die Tante und versucht sich schließlich ohne fremde Hilfe durchzuschlagen. Nach anfänglicher Freude darüber, dass sie beide wieder ohne das Gezeter der Tante leben können, werden langsam die Probleme deutlich. Das Essen wird knapp, und trotz der Tatsache, dass Seta alles tut, um an Essen zu kommen, meist sogar versucht es zu stehlen, wird vor allem seine Schwester immer schwächer und erste Anzeichen an Unterernährung werden deutlich. So kommen die Zwei ihrem unausweichlichem Schicksal immer näher, denn im Krieg schert sich kein Mensch um zwei hilflose Kinder und auch Almosen werden nicht verteilt. 

     
Besonderheiten des Anime (u.a. Grafik, Musik etc.)

Gewohnte Ghibli Qualität bekommen wir auch in diesem Anime geboten. Das Charadesign ist einfach, aber die Charaktere sind sympathisch. Die Hintergründe sind detailliert wie immer, allerdings treten dieses Mal weniger schöne Waldbregionen ala Mononoke Hime oder genial ausgestattete Räume ala "Whisper of my heart" zum Vorschein, so dass die Hintergründe hier weniger ins Auge stechen, ein Effekt, der auf Grund der Thematik aber hier ohnehin weniger erwünscht sein dürfte.

Der Sound unterstützt einmal mehr gekonnt die Emotionen, ist zwar weniger empfehlenswert, als bei manch anderen Ghibli Werken, aber immer noch sehr schön geworden. Besondere Erwähnung verdient das Vocal "Home sweet Home", das von einem Plattenspieler gespielt wird, während die Leute nach Kriegsende wieder in ihre Häuser zurückkehren, und dabei ein freudiges Gefühl verspüren, total vergessend, dass es für viele Menschen weder ein zu Hause noch ihre Familien mehr gibt.

 
 
persönliche Meinung (Ta-kun)

"Hotaru no haka" ist einer von vielen Ghibli Filmen, die man nur wärmstens weiterempfehlen kann und einfach zur Pflichtlektüre gehören.

Mit eindrucksvollen Mitteln wird einem hier der Schrecken und die Sinnlosigkeit des Krieges vor Augen gehalten, wobei  aber immer im Gegensatz dazu die glücklichen Momente von Seita und Setsuko herausgearbeitet werden, so dass man sich nicht nur auf die tragischen Momente, sondern auch auf schöne Momente stützt.

Das Charadesign ist zwar nicht das für Ghibli Filme typische Design wie bei Totoro, Mononoke Hime, Nausicaä, Laputa, Kiki's delivery service, Porco Rosso oder Spirited away, was darin begründet liegt, das nicht Hayao Miyazaki Direktor war, sondern Isao Takahata, der für Ghibli Filme wie My neighbors the Yamadas, Pom Poko, Only Yesterday und eben Hotaru no Haka (Die letzten Glühwürmchen / Grave of the Fireflies) verantwortlich war.

Erwähnenswert ist auch, dass der Film als double-feature mit Totoro damals in die japanischen Kinos kam.

persönliche Meinung (Shaolan)

Eines der wohl traurigsten Anime, die ich je gesehen habe, stammt aus dem Hause von Studio Ghibli. Während zur gleichen Zeit "Tonari no Totoro" produziert wurde, der uns in eine traumhafte Kinderwelt mit Fabelwesen entführt, hat man sich bei Hotaru no Haka den zweiten Weltkrieg vorgenommen und dabei einen der eindrucksvollsten Antikriegsfilme geschaffen, der es wirklich vermag, die Sinnlosigkeit des Krieges überzeugend darzustellen.

Hier sind die Hauptpersonen weder Soldaten, die sich im Kampf gegenseitig verheizen, noch Offiziere, die Schlachtpläne erstellen und Soldaten in den Kampf schicken, nein, hier spielen zwei unschuldige Kinder die Hauptrolle, die Opfer des Krieges werden, und die auf grausamste Weise alle Schrecken des Krieges, angefangen mit Hunger bis hin zu Tod und Verderben, miterleben müssen.

 
 
 


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